Aufbau und Inhalt eines Anschreibens
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,
weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle
Geschlechter.
Folgende Punkte sollten in jedem Fall Bestandteil eines Anschreibens sein:
- Die Absenderinformationen
Vollständiger Name mit Adresse sowie Handynummer und E-Mail-Adresse müssen
angegeben werden.
- Die Empfängerdaten
Das Bewerbungsanschreiben sollte bestenfalls an einen konkreten Ansprechpartner
und an die Adresse des Unternehmens gerichtet werden.
- Ort und Datum
Das Anschreiben stets mit dem aktuellen Datum sowie dem Wohnort kennzeichnen.
- Der Betreff
Konkret auf die Stellenausschreibung eingehen. Zum Beispiel: „Bewerbung als
Kosmetikerin auf Ihre Onlineanzeige bei beautcareers.de“.
Ist in der Anzeige eine Referenznummer erwähnt, ist hier die richtige Stelle, um sie
zu nennen.
- Die korrekte Anrede
Wie schon beim Empfänger sollte man auch hier die genaue Ansprechperson
nennen, welche in der Regel in der Stellenausschreibung und/oder auf der
(Karriere)Webseite zu finden ist – z. B. Sehr geehrte Herr Müller.
Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist unpersönlich und vermittelt den Eindruck,
dass man sich nicht richtig mit dem Unternehmen / potenziellen Arbeitgeber
auseinandergesetzt hat. Diese Art der Anrede sollte man nur verwenden, wenn
wirklich kein Ansprechpartner genannt wird.
- Der Text
Wichtig: Das Anschreiben ist keine Wiederholung des Lebenslaufes. Im Anschreiben
werden somit nicht alle Berufsstationen in Worte wiedergegeben, vielmehr sollten in
einem Anschreiben Informationen mitgeteilt werden, die in einem Lebenslauf nicht
nachzulesen sind.
Das Anschreiben lässt sich in vier Blöcke gliedern:
- Die Einleitung
- Am Anfang sollte kurz die aktuelle Situation beschrieben werden: Gerade
den Schulabschluss in der Tasche, wurde die Ausbildung beendet oder
arbeitet man schon seit ein paar Jahren bei einem Unternehmen?
- Anschließend sollte angedeutet werden, warum man sich bewirbt: Möchte
man sich persönlich weiterentwickeln? In ein internationales Unternehmen
wechseln? Sucht man nach mehr Verantwortung? Oder steht schlichtweg
ein Umzug an?
- Die Qualifikationen und Erfolge
- Welche Fertigkeiten / sozialen Kompetenzen hat man in welcher Position
erworben, die zu der Stelle passen?
- Welche Erfolge wurden erzielt, die relevant zur ausgeschriebenen Stelle
sind?
- Motivation und Ziele
- Warum bewirbt man sich gerade bei diesem Unternehmen. Was ist der Reiz
des Unternehmens, des Instituts? Sind es die großartigen Produkte, der gute
Ruf? Und welche Ziele möchte man erreichen?
- Sofern es die Stellenausschreibung erfordert: Die Gehaltsvorstellungen den
möglichen Eintrittszeitpunkt bzw. aktuelle Kündigungsfrist.
- Abschluss
- Aufforderung und Grußformel.
Das Bewerbungsanschreiben sollte immer mit der Aufforderung enden, dass
man sich über ein persönliches Gespräch freut. z. B.
Ich freue mich über ein persönliches Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
Vorname Name
- Anlagen
Gerne aufführen, dass weitere Anlagen der Bewerbung beiliegen.
Exkurs zur gesamten Bewerbung: Sollte eine Bewerbung via E-Mail versendet werden,
entweder alle Dokumente in ein PDF packen oder die Dokumente clustern nach
Anschreiben / Lebenslauf / Zeugnisse. Bitte nicht alle Zeugnisse etc. einzeln anhängen.
Typische Fehler im Bewerbungsanschreiben, die man vermeiden sollte:
- Lange, komplizierte Sätze
Ob das auf die eigenen geschriebenen Sätze zutrifft, kann man einfach überprüfen:
Das Bewerbungsanschreiben laut vorlesen. Wenn einem dabei die Luft ausgeht, ist
auch der Satz zu lang.
- Superlative + aneinander reihen von Kompetenzen
Zum Beispiel: „das erfolgreichste Unternehmen Ihrer Branche“, „der kreativste und
motivierteste Mitarbeiter“ oder „Bei mir können Sie Flexibilität, Freundlichkeit,
Organisationsfähigkeit und Schnelligkeit erwarten.“
Übertreibungen und reine Aufzählungen sind zu vermeiden, stattdessen sollten
Erfolge oder Tätigkeiten, in denen die eigenen Kompetenzen unter Beweis gestellt
werden konnten, aufgeführt werden.
Zum Beispiel: Im Rahmen meiner Tätigkeit als Kosmetikerin bei xy habe ich den
Kundenstamm einer ausgeschiedenen Kollegin übernommen und konnte durch
meine präzise und kundenorientierte Arbeit den Großteil der Kunden als
Stammkunden für das Institut halten
- Konjunktive
„Hätte“, „würde“ und „könnte“ sind zu vermeiden. D.h. man sollte nicht schreiben:
„Ich würde mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen.“ , sondern:
„Ich freue mich …“
- Passiv
Wenn man im Bewerbungsanschreiben das Passiv verwendet, wirkt man
unselbstständig. Man sollte zum Beispiel nicht schreiben: „In meiner Ausbildung
wurde mir beigebracht“, sondern: „In meiner Ausbildung habe ich gelernt.“
-
Rechtschreibfehler
Sowohl der Text an sich als auch der Empfänger und auch der Unternehmensname
müssen fehlerfrei geschrieben sein.